Geschichte - Arbeitsweg II

Weiter geht es auf meinem Weg zur S-Bahn und somit auch zum zweiten Spiel des Tages. Es beginnt immer dann, wenn der Zug in den Bahnhof einfährt. Tür auf / Tür zu Ich bevorzuge immer dieselbe Stelle um in den Zug einzusteigen. Der erste Wagen ist meist zu voll, aber sehr weit nach hinten möchte ich auch nicht auf dem Bahnsteig laufen, so dass ich mich meistens für die mittlere Tür vom zweiten Waggon entscheide. Dann kommt das Spiel. Wird jemand aus dieser Tür aussteigen? Wenn niemand aussteigt, muss ich vorher nein getippt haben, dann ist das Spiel gewonnen. Da unser Bahnhof nicht sehr gut besucht ist, wähle ich meistens diese Variante und sacke somit fast immer einen Gewinn ein. Aber wenn ich die zweite, ungleich schwierigere Variante ja wähle, muss ein Fahrgast aussteigen. Jetzt kommt es darauf an, wer als erstes den Knopf betätigt, um die Tür zu öffnen. Es erscheint ein grünes Licht, das die Öffnungsbereitschaft der Tür anzeigt. Ich bin eher der Typ Sofortdrücker, daher ist die Herausforderung nur dann interessant, wenn mir ein Sofortdrücker gegenübersteht. Schwierig wird es, wenn der Zug einfährt und noch in der Bewegung das grüne Licht freigibt. Ich laufe mit der Tür mit, um als erster zu drücken. Dann habe ich das Spiel gewonnen. Es hat mir schon oft unverständliches Kopfschütteln eingebracht. Das Kopfschütteln verstärkt sich meistens, wenn ich dem Mitspieler gratuliere, dass er als Erster gedrückt hat. Das Spiel ist zwar verloren, aber Spaß hat es trotzdem gemacht. Immer öfter in Variante zwei kommt es zu einem Unentschieden, hier erhält keiner Punkte und das Konto muss sich mit anderen Spielen auffüllen. „Leute hören nicht auf zu spielen, weil sie alt werden, sie werden alt, weil sie aufhören zu spielen!“ (Oliver Wendell Holmes)

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